Der späte Frühlingsfrost im April und Mai des letzen Jahres hat das Ergebnis der Olivenernte Vielerorts stark einschränkt. Die besten Ergebnisse sind, nach Angaben des italienischen Erzeugerverbandes Italia Olivicola-AIFO, in Apulien erzielt worden. Somit kehrt Apulien zu seinem Status als starke, italienische Produktionsregion für Olivenöl zurück. Auch in den relevanten südlichen und zentralen Regionen, darunter Sizilien, Kalabrien, Abruzzen und Molise, war eine leichte Erholung, gegenüber dem Vorjahr, zu verzeichnen.
Viele Produzenten hatten in der vergangenen Saison mit der COVID-19-Pandemie zu kämpfen. Aufgrund mehrerer Sperren, gingen nicht nur in Italien oder Spanien die Verkäufe von Olivenöl im Restaurant-, Hotel- und Cafésektor drastisch zurück. Jedoch wächst beim Endverbraucher der Olivenölverbrauch stetig weiter. Einem neuen Bericht des MAPAMA (dem spanischen Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Fischerei) zufolge, stieg der Olivenölverbrauch das zweite Jahr in Folge um mehr als 3% Prozent. Eine starke Nachfrage nach hochwertigen, nativem Olivenöl extra hat diesen Weg geebnet.
Warten wir wieder einmal die Ergebnisse der internationalen Wettbewerbe ab. Sicherlich wird es auch in dieser Saison keinen Mangel an Vielfalt geben, denn verschiedene Olivensorten gibt es ja jede Menge. Während die einen Olivensorten ein süßliches Aroma mitbringen, bringen andere eine fruchtige, herbe oder gar etwas bittere Geschmacksnote mit. Entsprechend unterschiedlich fällt natürlich das Olivenöl aus.
Update: Bestes Olivenöl aus der Ernte 2022 / 2023
Aus der Ernte 2021 / 2022 kann ich dir persönlich folgende Olivenöle empfehlen.
• Intensiv-fruchtiges Olivenöl: Intensiv grün, charaktervoll, mittlere bittere und scharfe Noten. Intensiver Duft nach grünen Tomaten, Äpfeln und frisch geschnittenem Gras.
– „Finca La Torre – Selección Hojiblanca / BIO“
– „Finca La Torre – ONE – Selección Hojiblanca / BIO / limitierte Auflage“
– Mate – Timbro Istriano / BIO
– „Knolive EPICURE“
• Mittel-fruchtiges Olivenöl: Ausgewogene und fruchtige Aromen. Wundervolle Kombination von bitterem und süßem Geschmack, geprägt von Aromen wie grüner Banane, Artischocke und schwarzem Pfeffer.
– „Rincón de la Subbética / BIO“
– „Balcon del Guadalquivir“
– „Venta Del Barón“
– „Solivellas“
• Leicht-fruchtiges (mildes) Olivenöl: Aromen geprägt von reifen Bananen, vollreifen Äpfeln, Mandeln und Trockenfrüchten.
– „O de Oliva / Arbequina“
– „Bio Olivenöl von der Insel Kreta / Koroneiki“
Inhaltsverzeichnis:
- Eine Auswahl der wichtigsten Olivensorten
- Bestes Olivenöl der Welt – Olivenöl und seine Fruchtigkeit
- Bestes Olivenöl der Welt – Ernte 2021 / 2022
- Bestes Bio-Olivenöl der Welt – 2021 / 2022
- Meine persönlichen Olivenöl-Favoriten – Erntesaison 2021 / 2022
- 5 Dinge, die du über Olivenöl wissen solltest
- Olivenöl und seine Güteklassen
- Wie probiert man gutes Olivenöl?
- Warum gibt es grüne und schwarze Oliven?
- Wie lange ist Olivenöl eigentlich haltbar?
- Kann man mit „nativ extra“ Olivenöl braten?
- Wofür verwendet man Olivenöl?
- Welches Olivenöl sollte ich für mein Gesicht verwenden?
- Welches Olivenöl sollte ich für die Cremeherstellung verwenden?
- Wird man schneller braun mit Olivenöl?
- Die Olive: Aphorismen, Gedichte und Verse
- Buchtipps: SuperOlio – eine neue Kategorie von Olivenölen / Kulturgeschichte der Olive
- Jetzt bist Du dran, Deine Unterstützung ist gefragt
Eine Auswahl der wichtigsten Olivensorten
In Spanien werden um die 200 Olivensorten kultiviert. Spanien ist übrigens auch der weltweit größte Olivenproduzent. Die angebauten Sorten gehen noch immer auf den Beginn der Kultivierung zurück. Eine große Sortenvielfalt gibt es auch in Italien, wo alleine zwischen Ligurien und Sizilien an die 300 verschiedene Sorten wachsen. In Griechenland stehen allein auf der Insel Kreta etwa 20 Millionen Olivenbäume. Tunesien, einer der größten Olivenölproduzenten außerhalb der EU, blickt auf eine der ältesten Traditionen im Olivenanbau zurück, die wohl bis in das 8. Jahrhundert vor Christus reicht. Die tunesische Sortenvielfalt beinhaltet über 20 Olivensorten.
Spanien
Picudo
Hojiblanca
Verdial
Arbequina
Empeltre
Cornicabra
Lechín
Royal de Cazorla
Italien
Coratina
Leccino
Frantoio
Carolea
Griechenland
Athinolia
Kalamata
Koroneiki
Tunesien
Chemlali
Chetoui
Zalmati
Zarrazi
Chemchali
Oueslati
El Horr
Gerboui
Bestes Olivenöl der Welt – Olivenöl und seine Fruchtigkeit
Dieses Thema beinhaltet redaktionelle Inhalte von evoo ag – olive oil competence center.
Der Zeitpunkt für die Olivenernte streckt sich, je nach gewünschtem Charakter und Grad an Fruchtigkeit des Olivenöls, vom Herbst bis in den Winter hinein. Wobei für „intensiv-fruchtige“ Olivenöle ausschliesslich grüne Oliven zum sogenannten optimalen Reifezeitpunkt, meist zwischen Oktober und November, geerntet und verarbeitet werden.
Deren intensive Aromen, an frisch geschnittenes Gras, grüner Bananenschale, Artischocken und Tomatenstrauch erinnern. Für diese Aromen sorgen unter anderem die im Olivenöl enthalteten Polyphenole. Auch den scharfen, leicht bitteren Abgang haben nur echte Spitzenöle, weil die Oliven früh, also „unreif“ geerntet wurden. Das zeigt sich am Gaumen und insbesondere in der Kehle durch eine deutliche Schärfe.
Solch „intensiv-fruchtige“ Olivenöle stellen die Königsklasse der Olivenöle dar. Während „Erstgenießer“ meist von den Aromen dieser kräftigen Olivenöle überrascht sind, gelten Sie für Kenner und Genießer als ein Muss in der Küche.
Des Weiteren gibt es Olivenöle die geschmacklich als „mittel-fruchtige“ Olivenöle einzuordnen sind. Sie werden meist aus grünen bis mittelreifen Oliven gewonnen. Mittel-fruchtige Olivenöle sind in der Nase eher zurückhaltender als „intensiv-fruchtige“ Öle. Solch Olivenöl, mit einer ausgewogenen Schärfe und Bitterkeit, lässt sich in der Küche beinahe überall verwenden und gibt vielen Speisen das gewünschte „i-Tüpfelchen“.
Olivenöle mit „leicht-fruchtigen“ Aromen sind das Ergebnis von mittelreif geernteten Oliven, die mit einer violetten bis fast schwarzen Färbung geerntet wurden. Deren Aromen sind meist geprägt von reifen Bananen, vollreifen Äpfeln, Mandeln und Trockenfrüchten – sie weisen meist keinerlei bzw. kaum grüne, fruchtige Noten auf. Letztendlich muß jeder für sich selbst entscheiden, welches Olivenöl ihm am besten schmeckt – das Geschmacksempfinden ist ja bei jedem Menschen unterschiedlich. Ich persönliche empfehle „intensiv-fruchtige“ Olivenöle zu genießen.
Aber wo bekommt man nun Olivenöle bester Qualität zu kaufen. Findet man im Supermarkt Premium-Olivenöle? Kurze, ehrliche Antwort? Extrem selten! Premium-Olivenöle sind rar, teuer und sie aufzuspüren ist nicht ganz so einfach.
Olivenöl aus Discountern oder Supermärkten ist überwiegend ein industrielles Produkt. Es wird nicht primär in höchster Qualität für den größten Genuss hergestellt, sondern um mit größter Effizienz bei niedrigsten Betriebskosten den niedrigsten Preis zu erzielen.
Für hochwertiges Olivenöl solltest du mit mindestens 20,- je halber Liter rechnen. Am aussichtsreichsten ist die Suche nach Qualität bei einem fachkundigen Einzelhändler oder lass dich von meinen Empfehlungen inspirieren. Mit gutem Olivenöl kannst du viele warme und kalte Gerichte wie zum Beispiel Dips wunderbar verfeinern.
Bestes Olivenöl der Welt – Ernte 2021 / 2022
Es gibt sicherlich jede Menge nationale und auch regionale Olivenöl-Wettbewerbe. Da diese aber einen lokalen Fokus aufgrund der Tatsache, dass nicht in jedem größeren Olivenöl produzierendes Land ein nationaler Wettbewerb durchgeführt wird, konnten diese Ergebnisse nicht im internationalen Ranking berücksichtigt werden.
Nachfolgend die Gewinner, welche die Organisation „World’s Best Olive Oils“ (Punkteschema als PDF) publiziert und sich aus den Ergebnissen der insgesamt 7 führenden internationalen Wettbewerbe für „Extra Virgin Olive oil“ (zu Deutsch: Natives Olivenöl Extra) ergeben. Zu den Wettbewerben zählen: Mario Solinas Award – COI/IOC, Ovibeja, Leone D’Oro, Sol D’Oro, SIAL Olive D’Or, Evooleum EVOO Awards und ArgOliva.
- Platz 1: Rincon de la Subbetica – Hojiblanca / Almazaras de la Subbetica SCA / Spanien, Andalusien
- Platz 2: Don Gioacchino / Az. Agr. Leone Sabino / Italien, Apulien
- Platz 3: Athea / Sarl Moulin Oltremonti / Frankreich / Korsika
Bestes Bio-Olivenöl der Welt – 2021 / 2022
- Platz 1: Rincon de la Subbetica – Hojiblanco / Almazaras de la Subbetica SCA / Spanien, Andalusien
- Platz 2: Monini – Monocultivar Coratina / MONINI S.P.A. / Italien, Umbrien
- Platz 3: Monini – Monocultivar Frantoio / MONINI S.P.A. / Italien, Umbrien
Meine persönlichen Olivenöl-Favoriten – Erntesaison 2021 / 2022
Ein gutes Olivenöl ist immer auch ein spannendes Genuss- und Geschmackserlebnis wie bei einer perfekten Pizza. Je nach Olivensorte schmeckt und riecht es zu Beginn der Erntezeit eher noch grünlich mit Facetten von frisch geschnittenem Gras, frischer Avocado, Aubergine, Tomatenstrauch oder Artischocke. Bei etwas reiferen Oliven kommen süßere Noten dazu wie reife Banane, überreife Äpfel, Nüsse oder Mandeln. Einfach probieren! Mehr denn je gilt: Abwechslung stärkt den Appetit!
- Mein persönlicher Platz 1: Finca la Torre, Selección Hojiblanca / BIO / Camino Finca La Torre S/N 29540 Bobadilla, Málaga, España
- Mein persönlicher Platz 2: „Mate – Timbro Istriano / BIO“ / agrofin d.o.o. / Istrien, Kroatien
- Mein persönlicher Platz 3: Rincon de la Subbetica – Hojiblanco / Almazaras de la Subbetica SCA / Spanien, Andalusien
5 Dinge, die du über Olivenöl wissen solltest
1. Olivenöl gehört zu den gesündesten Ölen überhaupt und passt zu fast allen Gerichten – kein Wunder also, dass es bei uns Deutschen nach wie vor die Nummer eins ist.
2. Vergiss die weit verbreiteten Verkaufsargumente „kaltgepresst“ oder „erste Pressung“. Sie sagen rein gar nichts aus, da heute weder Heißpressung noch eine zweite oder dritte Pressung üblich sind. Heiß wird seit Urzeiten nicht mehr gepresst. Doch je wärmer, über 25°C, der Olivenbrei erhitzt wird, desto höher der Ölertrag, aber umso fehlerhafter auch das Olivenöl. Es gibt Werte, die viel wichtiger sind: der Gehalt an Polyphenolen zum Beispiel. Mindestens 500 Milligramm pro Kilogramm der sekundären Pflanzenstoffe sollten enthalten sein. Je mehr, desto gesünder und aromatischer ist natürlich das Olivenöl.
3. Polyphenole sorgen auch für den feinen Duft nach frischem Grasschnitt, Artischocken oder Pfeffer. Auch den scharfen, leicht bitteren Abgang haben nur echte Spitzenöle, weil die Oliven unreif geerntet werden. Grün leuchten muß es – eine dunkelgelbe Farbe weist auf fortgeschrittene Oxidation hin.
4. Geöffnetes Olivenöl solltest du innerhalb von zwei Monaten verbrauchen, denn dann verliert selbst das beste Öl an Aromavielfalt und gesundheitsförderlicher Wirkungen. Bewahre Olivenöl dunkel und kühl, optimal sind 16 bis 18 Grad.
5. Olivenöl kann auch zum Braten verwendet werden. Dabei bleiben dank seines niedrigen Gehalts an freien Fettsäuren die gesunden Inhaltsstoffe erhalten. Achte aber darauf, es nicht über 180 Grad zu erhitzen.
Olivenöl und seine Güteklassen
In den Regalen sollten eigentlich nur noch Olivenöle „Extra Virgin“ stehen – alles andere ist schwer zu verkaufen. Die Bezeichnungen „Extra Virgin Olive Oil“, zu deutsch „Natives Olivenöl Extra“, ist die höchste Qualitätskennzeichnung für Olivenöl. Aber was heißt das jetzt. Eigentlich nichts anderes, als das Olivenöl verschiedene Analysen durchlaufen muß – zum einen chemisch und zum anderen sensorisch. Bei der chemischen Analyse muß unter anderem der Säuregehalt ≤ 0,8 % betragen. Bei der sensorischen Analyse kommt es darauf an, daß das Olivenöl eine gewisse Fruchtigkeit aufweist und keine sensorischen Fehler wie etwa ranzig oder stichig schlammig.
Kategorie 1 / Natives Olivenöl Extra: Direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren ohne Wärmeeinwirkung unter 40 °C gewonnen / Säuregehalt ≤ 0,8 %, ohne sensorische Fehler, für den Verzehr geeignet.
Kategorie 2 / Natives Olivenöl: Direkt aus Oliven ausschließlich mit mechanischen Verfahren ohne Wärmeeinwirkung unter 40 °C gewonnen / Säuregehalt ≤ 2 %, leichte Fehler, für den Verzehr geeignet.
Kategorie 3 / Lampantöl: Säuregehalt > 2 %, deutlich fehlerhaft und darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss raffiniert werden.
Kategorie 4 / Raffiniertes Olivenöl: Säuregehalt ≤ 0,3 %, typische Geschmacks- und Geruchsanteile des Olivenöls fehlen; darf nicht an Verbraucher abgegeben, sondern muss zu „Olivenöl“ (Kategorie 5) verarbeitet werden.
Kategorie 5 / Olivenöl: Mischungen aus raffiniertem Olivenöl (Kategorie 4) mit nativem Olivenöl der Kategorien 1 oder 2. / Säuregehalt ≤ 1 %, Das Mischungsverhältnis ist nicht vorgeschrieben, so dass der Anteil an nativem Olivenöl 1–99 % betragen kann. Je höher der Anteil an nativem Olivenöl, desto intensiver ist der Geschmack.
Gutes Olivenöl ist schmackhaft, gesund und bestens geeignet zum mediterranen Kochen und Braten. Jeder Italiener verbraucht im Jahr ca. 10 bis 12 Liter Olivenöl pro Jahr (das schaffe ich mittlerweile auch), Griechen sogar 15 Liter. Eine neue Erkenntnis ist das nicht, denn die meisten Olivenanbaugebiete liegen im mediterranen Raum zwischen den kanarischen Inseln und der Ägäis.
Wir deutschen verbrauchen pro Jahr „leider“ nur 1 Liter Olivenöl im Jahr. Übrigens: Wenn Oliven innerhalb von zehn Stunden nach der Ernte gepresst werden, ist das gut. Ideal ist, wenn sie binnen vier bis acht Stunden zur Mühle kommen, unter vier Stunden ist es absolute Spitzenklasse. Je reifer die Oliven, desto weicher fällt das Olivenöl aus.
Wie probiert man gutes Olivenöl?
Benötigt werden dazu ein kleines Glas, am besten ein sogenanntes „Nosing-Glas“, und natürlich Olivenöl. Vor allem Morgens, Vormittags gibt es Perioden optimaler Wahrnehmung von Geschmack und Geruch. Man sollte mindestens eine Stunde vor der Verkostung keine Nahrung zu sich nehmen. Aroma und Geschmack der Öle kann direkt oder retronasal wahrgenommen werden. Um die ideale Testtemperatur von 28 Grad zu erreichen, erwärme das Glas mit den Handfläche deiner Hände. Zwischen jeder Verkostung, um den Geschmack der vorherigen Probe zu entfernen, iss ein Stück Apfel oder trinke ein Schluck Wasser (mit Zimmertemperatur).
Warum gibt es grüne und schwarze Oliven?
Jede Olive ist zunächst grün und entwickelt sich im Laufe des Reifeprozesses über violett bis dunkel-violett, bis hin zu schwarz. Grundsätzlich gilt: dass die Oliven dann erntereif sind, wenn ihr Grün ins Violett übergeht.
In vielen Regionen werden Oliven bereits in grünem Zustand geerntet. Das daraus gewonnene Olivenöl schmeckt frisch, fruchtig, scharf und kräftig. Ganz mein Geschmack!
Wie lange ist Olivenöl eigentlich haltbar?
Aufgrund seiner Fettzusammensetzung ist Olivenöl, bei richtiger Lagerung – lichtgeschützt und kühl, am besten im Keller bei ca. 15 Grad – relativ lange haltbar. Die Europäische Union hatte mal vorgeschrieben, dass Inverkehrbringer von Olivenöl eine Mindesthaltbarkeit von 18 Monaten, nach der Abfüllung, auf dem Etikett deklarieren muss. Diese Pflicht ist allerdings schon lange vom Tisch. Heute darf der in der Europäische Union abfüllende Betrieb ein ihm beliebiges Mindesthaltbarkeitsdatum auf das Etikett drucken. Der Abfüller muss lediglich garantieren können, dass das Olivenöl bis zum besagten Zeitpunkt den auf dem Etikett gemachten Angaben entspricht. Angebrochene Olivenöle sollten innerhalb von 2 Monaten aufgebraucht werden.
Kann man mit „nativ extra“ Olivenöl braten?
Klar, du kannst die Güteklasse „nativ extra“ bis zu 180°C erhitzen. Es sei den, es handelt sich um ein naturtrübes bzw. ungefiltertes Olivenöl – es enthält mehr an Fruchtwasser welches in der Pfanne für mächtige Spritzer sorgt. Also lieber gefiltertes verwenden.
Wofür verwendet man Olivenöl?
Natives Olivenöl extra eignet sich besonders gut in Salaten oder zu Antipasti, Pasta oder sogar über Eiscreme. Selbst ein Esslöffel pures Olivenöl pro Tag bringt deine „Flora“ wieder in Schwung.
Welches Olivenöl sollte ich für mein Gesicht verwenden?
Wenn du Olivenöl für die Hautpflege verwenden möchtest, solltest du immer Erste Güteklasse „Extra Vergine“ Olivenöl verwenden. Weniger gutes Olivenöl birgt die Gefahr, dass das Olivenöl unangenehme Zusätze enthält, die deine Haut schädigen.
Welches Olivenöl sollte ich für die Cremeherstellung verwenden?
Für eine gute Creme solltest du nur Öl der Güteklasse „Extra Vergine“ verwenden.
Wird man schneller braun mit Olivenöl?
Olivenöl versorgt und pflegt deine Haut und kann den Prozess der Bräunung beschleunigen. Einfach etwas Olivenöl auf deinem Körper verteilen, so hilfst du der Bräunung auf die Sprünge.
Die Olive: Aphorismen, Gedichte und Verse
Etwas Kultur muss sein – ich habe euch hier mal einige Aphorismen, Verse und Gedichte über die Olive und ihr Öl zusammengetragen.
Völker sind wie die Oliven: Dem leichten Drucke geben sie süßes Öl, dem starken bitteres.
Carl Ludwig Börne (1786 – 1837), deutscher Journalist, eigentlich Juda Löb Baruch, Literatur- und Theaterkritiker
Ist das Leben wie die Olive eine bittere Frucht, so greife man beide scharf mit dem Pfeffer an, und sie liefern das süßeste Öl.
Jean Paul (1763 – 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Wir wollen unsere Zeit der Natur gemäß durchleben und heiter beendigen, so wie die reif gewordene Olive fällt, indem sie die Erde segnet, die sie hervorgebracht, und dem Baum dankt, der sie genährt hat.
Marc Aurel (121 – 180), römischer Kaiser und Philosoph
Doch der Atreid, ausziehend das Schwert voll silberner Buckeln,
Sprang auf Peisandros hinan. Der hob die schimmernde Streitaxt
Unter dem Schild, die ehrne, geschmückt mit dem Stiele von Ölbaum,
Schöngeglättet und lang; und sie drangen zugleich aneinander.
Zitat aus (Homer: Ilias, 13. Gesang, 610-613)
Olio con sapiente arte spremuto
Dal puro frutto degli annosi olivi,
Che cantan – pace! – in lor linguaggio muto
Degli umbri colli pei solenti clivi,
Chiaro assai più liquido cristallo,
Fragrante quale oriental unguento,
Puro come la fè che nel metallo,
Concavo t’arde sull’altar d’argento,
Le tue rare virtù non furo ignote
Alle mense d’Orazio e di Varrone
Che non sdegnàr cantarti in loro note…
Deutsche Übersetzung:
Öl mit Geschick und Kunst gepresst
Aus der reinen Frucht der bejahrten Olivenbäume,
Die von den umbrischen Hügeln entlang der sonnigen Hänge
in ihrer stummen Sprache „Friede!” singen,
Heller als flüssiger Kristall,
Duftend wie eine Salbe aus dem Orient,
Rein wie der Glaube, der in einer konkaven Metallschale
Auf dem silbernen Altar brennt,
Deine seltenen Tugenden waren
An den Tischen von Horaz und Varro nicht unbekannt
Die es nicht verschmähten, deine Lobpreisungen zu singen…
Gabriele D’Annunzio (1863 – 1938) war ein italienischer Schriftsteller und Dichter des Fin de Siècle und spätromantischer Vertreter des Symbolismus.
Buchtipps: SuperOlio – eine neue Kategorie von Olivenölen / Kulturgeschichte der Olive
Liebe Olive: Eine kleine Kulturgeschichte
„Kein anderer Baum ist so eng verbunden mit der Entwicklung der mediterranen und europäischen Kultur, der Religion und der Demokratie, der Medizin, des internationalen Tauschhandels, des Sportes, der Kunst, der Literatur. Der Olivenbaum ist ein vielverzweigter Urbaum, an dessen luftigen Ästen, wenn nicht alles, so doch vieles von dem hängt, was die menschliche Kultur der letzten Jahrtausende hervorgebracht hat.Der Olivenbaum ist ein archaischer Zauberer, die zarte Olive eine trickreiche Zauberin.“
Über den Autor: „Ralph Dutli ist ein Schweizer Lyriker, Essayist, Romancier, Biograph und Übersetzer. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, lebt als freier Autor in Heidelberg.“
SuperOlio: Eine neue Spitzenkategorie italienischer Olivenöle
„Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Rein oder gemischt, gesättigt, nativ, extra vergine, kalt gepresst, raffiniert oder bio: Das kleine Einmaleins des Olivenöls will gelernt sein. Als eines der ältesten Lebensmittel der Menschheit war Olivenöl nie so vielfältig und vor allem so gesund wie heute. Die Revolution der kleinen runden Frucht fand lange Jahre im Verborgenen statt, doch inzwischen drängen immer mehr Spitzenöle von höchster Qualität auf den Markt. Deren faszinierende Geschmackswelt ist längst nicht mehr nur Gourmets und Sterneköchen vorbehalten.“
Über die Autorin: „Die Begeisterung von Michaela Bogner für Olivenöle entwickelte sich, als sie von 1999 bis 2005 in der Nähe von Florenz lebte. 2011 ließ sie sich von der IHK Florenz zur zertifizierten Olivenölverkosterin ausbilden und ist seitdem Mitglied er italienischen Verkostervereinigung ANAPOO. Sie hält Olivenöl-Seminare, importiert hochwertige Olivenöle aus Italien und bloggt unter www.dasgoldderbauern.de“
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